Als ob wir uns schon lange kennen, sagt man mir.
Zwischen uns ist es so vertraut, sagt man mir.
Sie irren sich. (mehr …)
Am Anfang war ich Einzelkind. Schon mit einem Jahr war mir dieser privilegierte Zustand bewusst. Vor meiner Fangemeinde aus Eltern, Großeltern und den Mandanten meines Vaters übte ich die ganz großen Konversationen.
Langsam wird es hell. Marten sagt, mach´s dir gemütlich. Ich sinke auf den Balkonboden. Durch Risse in der Wolkendecke kommt schales Licht. Marten sucht in der Küche nach Resten. Die feuchte Kälte vom Beton zieht durch meine Strumpfhose. Ein Schauer läuft mir über den Rücken, ich ziehe meine Beine, so nah es geht, an meinen Bauch und schlage die Arme darum.
Heute Nacht, als du geglaubt hast, ich atme nicht mehr, habe ich dir das Urbild der Welt geboren. Als du aufgewacht bist, weil du meinen Atem nicht mehr gespürt hast, als du gedacht hast, ich würde ersticken, weil du im Schein der Straßenlaternen gesehen hast, dass mein Kopf blau angelaufen und meine Augäpfel hervorgetreten waren, als du gemerkt hast, wie mein Körper sich zusammengezogen hat, hast du deine Hand auf meinen Brustkorb gelegt und gespürt, dass er weit aufgebläht war.
Ich sitze vor dem Bildschirm und rieche süßlich, als hätte ich lange im Flugzeug gesessen, dabei habe ich nur nicht geschlafen. Alle sollen wissen, dass ich schreibe, an die Dusche habe ich gar nicht erst gedacht. So rieche ich wenigstens den eigenen Schweiß und nicht die anderen Kotzbrocken hier, die sich über die Bildschirme beugen, ihre Rücken sind schon buckliger als die der hässlichsten Bücher dieser Redaktion. Und sie schimmeln. Seit Tagen schimmeln ihre Köpfe vor den Rechnern und brechen nichts als Wortmatsch. (mehr …)
Cola läuft schon. Machen Sie sich keine Sorgen. Schneewittchen ist pleite. Sie ist auf den Beinen des Storchenkindes gelandet.
Und wir nähen die Nacht an unsere Haut
Wir sammeln eine Schneeeule, eine Schleiereule und einen Kauz. Ihre gefallenen Federn klauben wir vom Käfigboden aus Gewölle. Wir übergießen ein Seifenstück mit kochendem Wasser und tunken das lose Gefieder. Mit Fingern aus Metall entwirren wir den Flaum. Der Reisetrockner presst den letzten Tropfen aus den Härchen. Auf geschecktem Kunststoff sitzen wir, zünden eine Kerze und schwärzen die Nadelspitze in ihrer Mitte. Wir beginnen mit den Handgelenken und stechen die Nadel einen Millimeter tief. Schieben sie ein Stückchen unter der obersten Schicht entlang, der weiße Faden scheint durch unsere Haut. (mehr …)
K: „Schreibst du über mich?“
Und
Und wenn ein Lied
Und täglich grüßt das Murmeltier
Und m
Und dann kam Polly
Und der böse Wolf
Die Gang sind wir. Alle Mädchen und Jungen, die wir mögen. Die das mögen, was wir mögen. Ein Mensch sein und ein gutes Leben haben.
Wir lachen, bis wir weinen. Wenn wir traurig sind, fließt die Trauer mit unseren Tränen weg. Wir schreien, wenn wir wütend sind.
Wir kämpfen für uns.